Eines der besten Bücher der vergangenen Jahre zum Naturrecht
ist jetzt in deutscher Übersetzung erschienen. Wie bereits angekündigt, hat der
Verlag editiones scholasticae die deutschsprachigen Übersetzungsrechte an dem Buch
von John Lawrence Hill: After the Natural
Law vom US-amerikanischen Verlag Ignatius Press erworben und das Buch
inzwischen übersetzen lassen. Das Buch unter dem Titel Nach dem Naturrecht. Wie die klassische Weltsicht unsere modernen moralischen und politischen Werte fördert ist ab sofort lieferbar.
Scholastiker hat das Buch bereits erhalten und ich möchte es Ihnen sehr gerne
empfehlen. Das Buch ist gut, verständlich und flüssig geschrieben und
informiert nicht nur über die Theorie des Naturrechts, sondern auch über die Geschichte
des Naturrechts.
Mir ist derzeit kein besseres Buch zur Einführung in das
Naturrecht bekannt und daher freut es mich, dass der Titel nun auf Deutsch, und
das auch noch zu einem guten Preis, vorliegt. Seit der Antike war das Naturrecht
als ungeschriebenes Recht Grundlage und Maßstab aller europäischen
Rechtsordnungen, angefangen vom Römischen Recht bis noch hin zum Grundgesetz. Die
Zersetzung des Naturrechts mit Beginn der neuzeitlichen Philosophie wird in dem
Buch ausführlich geschildert. Diese Entwicklung hat mehr und mehr zugenommen
bis hin zum radikalen Positivismus, der behauptet, dass alles Recht allein und
ausschließlich durch den Menschen gesetzt wird. Diese Auffassung ist heute
vorherrschend in der EU und in den meisten Ländern der EU, insbesondere auch in
Deutschland. Doch genau diese Auffassung liegt auch dem Nationalsozialismus und
dem Kommunismus zugrunde und hat letztlich zu hunderten Millionen Toten
geführt.
Der Verlag editiones scholasticae schreibt über das Buch: „Die
klassische Tradition des Naturrechts entwickelte sich im Laufe von über
zweitausend Jahren mit Platon und Aristoteles und gipfelte in Thomas von Aquin
im 13. Jahrhundert. Diese Tradition besagt, dass die Welt geordnet,
verständlich und gut ist, dass es objektive moralische Wahrheiten gibt, die wir
erkennen können, und dass wir Menschen das wahre Glück erreichen können, indem
wir unsere angeborene Natur verfolgen, die uns zu unserer eigenen
Vervollkommnung führt. Die meisten Ansätze des Naturrechts beruhen auf einem
theozentrischen Weltverständnis.
Nach dem Naturrecht
folgt der Spur dieser Tradition von Platon und Aristoteles zu Thomas von Aquin
und beschreibt, wie und warum moderne Philosophen wie Descartes, Locke und
Hobbes begannen, dieses Fundament zu untergraben. Das Buch argumentiert, dass
das Naturrecht eine notwendige Grundlage für unsere wichtigsten moralischen und
politischen Werte ist – für Freiheit, Menschenrechte, Gleichheit,
Verantwortung, Menschenwürde und andere zentrale Werte. Ohne eine Theorie des
Naturrechts verlieren diese Werte ihre Kohärenz: Sie ergeben unter den Annahmen
der modernen Philosophie buchstäblich keinen Sinn.
Teil I des Buches verfolgt die Entwicklung der
Naturrechtstheorie von Platon und Aristoteles bis hin zu Thomas von Aquin. Teil
II erforscht, wie moderne Philosophen systematisch die einzige kohärente
Grundlage für diese Werte zurückgewiesen haben.
Infolgedessen sind unsere wichtigsten moralischen und politischen Ideale
heute unzusammenhängend. Moderne politische und moralische Denker wurden dazu
geführt, entweder die Bedeutung solcher Begriffe wie Freiheit oder des
moralisch Guten zu verwässern oder diese Ideen ganz aufzugeben. So führt uns
die moderne Philosophie und das politische Denken entweder zur Anarchie oder
zum Totalitarismus.
Die Schlussfolgerung mit dem Titel „Warum Gott zählt“,
zeigt, wie selbst die philosophischen Annahmen des Naturrechts von einem
persönlichen Gott abhängen.
In ersten Rezensionen aus den USA heißt es „Das anregende und gelehrte Buch ist ein
willkommener Beitrag zur Renaissance der naturrechtlichen Tradition.
J.
Budziszewski, University of Texas at Austin
Ein Verständnis der
moralischen, kulturellen und theologischen Krisen, durch die der Westen jetzt
hindurchgeht, erfordert das Überdenken der westlichen Philosophie bis zu ihren
Fundamenten und zurück zu ihren historischen Anfängen. John Hills Buch
vollbringt das mit bewundernswerter Einsicht, Klarheit und Gründlichkeit.
Edward
Feser, Professor für Philosophie, Pasadena City College
Der Autor John
Lawrence Hill ist Professor für Verfassungsrecht, Zivilrecht und
Rechtphilosophie an der Indiana University in Indianapolis. Er studierte
Philosophie und Rechtwissenschaft an der Georgetown University. Hill war früher
überzeugter Atheist und fand im Jahre 2009 zur katholischen Kirche.
Hier ein Überblick
über das Inhaltsverzeichnis:
Inhalt
Einführung
Teil I: Die klassische Weltanschauung
1. Die ersten Materialisten
Die
Ursprünge der westlichen Philosophie
Materialismus
Die moralischen und politischen Konsequenzen
des frühen Materialismus
Das Verhängnis des Materialismus
2. Die klassische Weltanschauung vor
dem Christentum
Platons teleologische Weltanschauung
Naturalisierte Teleologie: Aristoteles
Aristoteles‘ ethische Philosophie:
Teleologie und Tugendethik
Die Stoa: Die Ursprünge des
Naturrechts
3. Thomas von Aquin und das Naturrecht
Die Grenzen der (griechischen) Philosophie
Thomas von Aquin: Christentum trifft
Aristoteles
Thomas von Aquins ethische Theorie
Das Naturrecht
Naturrecht und das Dilemma der
moralischen Verpflichtung
Drei Einwände gegen das Naturrecht
Schlussfolgerung
4. Die klassische Konzeption der
Person
Einleitung: Die Signifikanz des Selbst
Die materialistischen und platonischen
Theorien der Seele
Die hylemorphistische Theorie der
Person
Augustinus und der freie Wille
Thomas von Aquins Theorie der Entscheidung
Die Sorge des Selbst: Moralische Tugend
und die psychologische Integration der Person
Teil II. Die moralischen und
politischen Konsequenzen des Verfalls der
klassischen Weltanschauung
5. Die Geburt der Neuzeit: Vier
bahnbrechende Denker
William von Ockham und der Aufgang
des Nominalismus
Descartes: Zwischen zwei Welten
John Locke und der Untergang des
Naturrechts
Thomas Hobbes: Die Wiedergeburt des
Materialismus
6. Das Problem
des verschwindenden Selbst
Der Dualismus und sein Unbehagen:
Descartes und die rationalistische
Tradition
Auflösung der Substanz der Person:
Locke, Hume und die empiristische
Tradition
Von der geistigen Seele zum säkularen
Selbst
Auflösung des säkularen Selbst
Das Selbst in der modernen
Psychologie
Der Triumpf der Materialismus?
Schlussfolgerung
7. Handeln ohne freien Willen
Gebrochene Maschinen
Die klassische Theorie der Freiheit,
der Verantwortung
und der Bestrafung
Der Niedergang des freien Willens im
modernen Denken
Indeterminismus
Verschrottung von Freiheit und
Verantwortung: Hartes Determinismus
Freiheit und Verantwortung neu
definieren:
Weicher Determinismus
Schlussfolgerungen
8. Der Zerfall der moralischen
Wahrheit und die
Auflösung des Gesetzes
Naturrecht ohne Teleologie
Moralische Objektivität ohne Naturrecht:
Der Utilitarismus
Einige Probleme des Utilitarismus
Kantische Moral
Das Abgleiten in den moralischen
Subjektivismus
Der Triumpf des Nihilismus
Die Trennung von Recht und Moral
Schlussfolgerung
9. Die verlorenen
Grundlagen unserer moralischen und politischen Ideale
Freiheit und Naturrecht
Freier Wille und Freiheit
Verantwortung
Menschliche Würde
Schlussfolgerungen
Danksagung
Bibliographie
Index
Zum Schluss die
bibliographischen Daten (das Buch ist in jeder Buchhandlung und auch in allen Online-Buchhandlungen
z.B. bei Amazon.de
erhältlich.
Das Buch kann auch
bei über 70 Portalen als eBook zu einem noch günstigeren Preis erworben werden.
Derzeit noch nicht bei Amazon.de, aber auch dort wird es in Kürze als eBook
vorliegen.
Wie die klassische
Weltsicht unsere modernen moralischen und politischen Werte fördert
Übersetzung aus dem
Amerikanischen von Rafael Hüntelmann
ISBN 978-3-86838-206-8
ISBN eBook:
978-3-86838-207-5 (EUR 17,99)
325 Seiten,
Paperback, EUR 27,90
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