Mit dem dritten und letzten Band der Einführung in die klassische aristotelische Logik ist die Reihe nun komplett. Eine „materiale Logik“ kennt nur die klassische Logik. Während es in der formalen Logik um die formale Gültigkeit des Arguments geht, behandelt die materiale Logik den Inhalt und damit die Wahrheit der Argumente. Die materiale Logik ist zugleich eine allgemeine Einführung in die Philosophie, weil sie die Methoden der anderen Fächer der Philosophie bereitstellt. Es geht hier um die 10 Kategorien des Aristoteles, die Einteilung alles dessen, was es gibt, nach wesentlichen und akzidentellen Prädikaten, um die Frage, was eine Definition ist und welche Regeln bei Definitionen zu beachten sind.
Einführung und Überblick über die
klassische aristotelische Logik
In den beiden vorhergegangenen Bänden dieser Buchreihe
wurde die formale Logik vorgestellt. Häufig wird die Logik insgesamt mit der formalen
Logik identifiziert. In der Tat gibt es für die moderne mathematische Logik
nichts anderes als die formale Logik. Die moderne Aussagenlogik studiert die
Beziehungen zwischen Aussagen bzw. Propositionen und ist ausschließlich formale
Logik. Der tatsächliche Inhalt der Argumentation ist dabei irrelevant.
Daher haben verschiedene Logiker auch behauptet, dass die Wahrheit einer
Aussage mit der Logik nichts zu tun habe. Dies gilt aber nicht für die
klassische aristotelische Logik bzw. die traditionelle Logik.
Allerdings hängt dieses Verständnis der Logik, also
die Identifikation von Logik mit formaler Logik, auch damit zusammen,
wie in den vergangenen 200 Jahren die Logik gelehrt wurde. Denn, obwohl die
traditionelle Logik immer formale und materiale Logik beinhaltet, also die
Betonung der Struktur von Argumenten und des Inhalts der Argumente,
wurde letztere weitgehend ignoriert. Die klassische aristotelische Logik hat
hingegen immer betont, dass Logik über das Gebiet der bloßen Form oder Struktur
hinausgeht und dass der Inhalt den Prozess der Argumentation von den Prämissen
bis zur Schlussfolgerung berührt.
Logik ist eine „Kunst“, und zwar im Sinne des
klassischen, antiken und mittelalterlichen Verständnisses von Kunst.
Aristoteles verstand unter „Kunst“ eine organisierte und systematische
Disziplin, die in einer organisierten und systematischen Form gelehrt werden
kann. Dies gilt aber nicht nur für die formale, sondern auch für die materiale
Logik, obwohl diese nicht wie die formale Logik durch strukturelle Konsistenz
charakterisiert ist. Auch die materiale Logik ist systematisch, wie das
folgende Buch deutlich machen wird.
Der Unterschied von formaler und materialer Logik,
der gleich noch deutlicher herausgestellt werden wird, besteht darin, dass die
formale Logik die Struktur der Argumentation zu verstehen versucht,
während die materiale Logik den Inhalt der Argumentation zum Gegenstand
hat. Zu einem vollständigen Kurs zur Einführung in die klassische
aristotelische Logik gehören deshalb formale und materiale Logik. Die
Fähigkeit zum kritischen Denken, die Fähigkeit, Argumente, die wir tagtäglich
in Gesprächen, Debatten, in den Medien usw. hören, kritisch zu untersuchen,
wird ganz besonders durch die materiale Logik trainiert. Die materiale
Logik untersucht nämlich, wie Worte mit Ideen und Vorstellungen
verbunden sind und wie Worte in Beziehung zu anderen Worten verwendet werden
können. Zudem untersucht die materiale Logik die Bedeutung von Ideen und
Vorstellungen und wie eine Idee mit anderen Ideen verbunden ist.
Wir sind menschliche Wesen, die einen Großteil ihres
Lebens miteinander kommunizieren, und zwar mit Worten. Was wir mit diesen
Worten kommunizieren, sind Ideen. Daher ist es von herausragender Bedeutung, zu
wissen, wie die Beziehung zwischen Worten und Ideen beschaffen ist. Dies
fördert unsere Fähigkeit der Kommunikation und das kritische Denken, das für
wissenschaftliches Arbeiten grundlegend ist.
Ein Überblick über die traditionelle Logik
Die Logik studiert die Vernunft selbst als ein
Instrument der Erkenntnis oder als ein Mittel, um die Wahrheit zu
erkennen, hat Jacques Maritain einmal gesagt. Logik ist seit jeher ein Teil der
Philosophie. Um die Logik besser zu verstehen, sollte man daher einen Blick auf
die Philosophie werfen. Um einen Begriff besser zu verstehen, ist es oft
hilfreich, seine Beziehung zu anderen, umfangreicheren Begriffen zu
untersuchen. Dies werden wir nun auch mit dem Begriff der Logik tun. Um zu
zeigen, wie ein Begriff Teil eines umfangreicheren und allgemeineren Begriffs
ist, kann man eine Einteilung vornehmen. Dieses Verfahren wird später in diesem
Buch ausführlicher erläutert, aber wir teilen auch alltäglich alles Mögliche
ein. Das können wir auch mit der Logik versuchen.
Die Logik ist ein Teil der Philosophie, und zwar der dritte Teil,
neben theoretischer und praktischer Philosophie. Zur theoretischen
Philosophie gehören Fächer wie die Metaphysik, die Erkenntnistheorie,
die Philosophie der Mathematik, die Naturphilosophie, die Philosophie des
Geistes bzw. die philosophische Psychologie. Zur praktischen Philosophie
gehören die Handlungstheorie und die Moralphilosophie bzw. die Ethik. Das soll
jetzt keine vollständige Auszählung der Fachgebiete der Philosophie sein. Als
drittes Gebiet haben wir dann die Logik, das Studium der Vernunft
als eines Instruments der Wahrheit, und sie wird eingeteilt in formale
und materiale Logik. Die Logik ist aber zugleich auch so etwas wie eine
allgemeine Einführung in die Philosophie überhaupt, weil sie die Methoden der
anderen Fächer der Philosophie bereitstellt. Und diesem Sinne ist die Logik weniger
eine Abteilung der Philosophie als vielmehr die Kunst oder die Wissenschaft,
von der die Philosophie Gebrauch macht. Die Logik studiert das begriffliche
Sein, das im Lateinischen als ens rationis bezeichnet wurde, und richtet
den menschlichen Geist auf die Wahrheit aus.
Wie gesagt, gibt es zwei Arten der Logik,
die formale und die materiale. Die formale Logik studiert die Form oder
Struktur von Argumenten, um so den Prozess verständlich zu machen, wie ein
Argument von den Prämissen zu den Schlussfolgerungen fortschreitet. Bei der
formalen Logik geht es daher primär um Begriffe, Propositionen und Argumente.
Zusätzlich gibt es aber auch eine materiale
Logik, bei der es nicht um die Form der Argumente geht, sondern um den Inhalt.
Man kann auch sagen, dass, während die formale Logik deutlich macht, wie man
von einer Wahrheit zu einer weiteren Wahrheit fortschreitet, die materiale
Logik die Wahrheiten selbst behandelt. Sie studiert Begriffe, Propositionen und
Argumente, um den erkennbaren Inhalt oder die rationale Struktur
von Ideen zu verstehen.
Nehmen wir als Beispiel einen klassischen kategorialen
Syllogismus:
Alle Menschen sind sterblich.
Sokrates ist ein Mensch.
Also ist Sokrates sterblich.
Aus der Perspektive der formalen Logik geht es bei
diesem wie auch allen anderen Syllogismen um die Frage, ob das Argument gültig
ist. Das bedeutet, wir wollen wissen, ob die Schlussfolgerung mit logischer
Notwendigkeit aus den Prämissen folgt. Aus der Perspektive der materialen Logik
wollen wir wissen, ob das Argument stark oder aussagekräftig ist. Dies
beinhaltet nicht nur die Gültigkeit des Arguments, sondern auch die Wahrheit
der Prämissen. Wir wollen wissen, ob die beiden Prämissen auch tatsächlich wahr
sind und worauf sich die Begriffe „Mensch“, „sterblich“ und „Sokrates“ beziehen,
und weiterhin andere Dinge, die nicht direkt mit dem Argument verbunden sind.
Die Wahrheit wird erkannt in unserer alltäglichen
Erkenntnis der Dinge in unserer Welt und durch die empirischen Wissenschaften.
Die formale Logik zeigt uns nur, wie wir von der einen erkannten Wahrheit zu
einer anderen Wahrheit fortschreiten. Die Wahrheit spielt aber für die
materiale Logik eine herausragende Rolle. So kann man sagen, dass die Wahrheit
das Ziel der formalen und der materialen Logik ist.
Die moderne Logik
Außer der klassischen aristotelischen gibt es seit dem
19. Jahrhundert die moderne mathematische Logik. Es gibt eine ganze Reihe
verschiedener Formen dieser Logik, die auf verschiedenen Gebieten angewendet werden,
aber hauptsächlich sind die Aussagenlogik und die Prädikatenlogik Teil der
modernen Logik. Die klassische Logik beschäftigt sich vor allem mit der
Beziehung zwischen den Termen in einem Argument, wobei das Wort „ist“ (oder die
entsprechenden Abwandlungen wie „bin“, „sind“ etc.) als Verbinder dieser
Begriffe verstanden wird. An dem oben angeführten Syllogismus ist dies gut
erkennbar. Das Argument handelt von den Begriffen „Mensch“, „sterblich“ und
„Sokrates“.
Die moderne Aussagenlogik hingegen behandelt die
Beziehung zwischen den Sätzen bzw. den Aussagen (Propositionen) in einem
Argument, ohne dabei die innere Struktur der Sätze zu berücksichtigen. Dadurch
begrenzt sie sich auf das hypothetische Argumentieren und ignoriert
kategoriales Argumentieren.
Peter Kreeft und Ronald Tacelli[1]
haben dafür argumentiert, dass diese Begrenzung auf das hypothetische
Argumentieren ihren Grund in einer philosophischen Voraussetzung hat, die die
moderne Logik von der klassischen aristotelischen unterscheidet. Dazu schreiben
sie:
Diese [traditionelle Logik]
ist eine Logik der [linguistischen] Terme, die [mentale] Begriffe ausdrücken,
welche (reale) Wesenheiten oder die Natur der Dinge repräsentieren. Vielen
modernen Philosophen sind die realen Wesenheiten und Naturen des gesunden
Menschenverstandes verdächtig und zweifelhaft bezüglich unserer Fähigkeit,
diese zu erkennen. Die aristotelische Logik geht davon aus, dass es Wesenheiten
gibt und dass wir sie auch erkennen können, denn ihre grundlegenden Einheiten
sind Terme, die Begriffe ausdrücken, die wiederum Wesenheiten ausdrücken. Aber die
moderne symbolische Logik geht nicht von dem aus, was Philosophen als
metaphysischen Realismus bezeichnen (dass Wesenheiten real sind), sondern sie
setzt zumindest implizit einen metaphysischen Nominalismus voraus (dass
Wesenheiten nur Namen bzw. menschliche Etiketten sind), denn die grundlegenden
Einheiten der modernen Logik sind nicht Terme, sondern Propositionen. Diese
Propositionen bzw. Aussagen werden in argumentativen Strukturen miteinander verbunden,
wie bei der Arbeitsweise eines Computers: Wenn p, dann q; p, also q.
Die Erwähnung des Computers ist vielsagend, denn
tatsächlich hat die moderne Logik Computer erst möglich gemacht, denn ohne
diese Logik wäre die Programmierung von Computern nicht möglich. Daher kann man
auch sagen, dass die moderne Logik ein Ausdruck dafür ist, wie Computer denken.
Viele klassische Logiker haben deshalb die Überzeugung zum Ausdruck gebracht,
dass die moderne Logik das Denken von Computern widerspiegelt, während nur die
klassische Logik das menschliche Denken adäquat widerspiegelt. Daher kommt auch
der gelegentlich geäußerte Verdacht klassischer Logiker, die moderne Logik sei
gar keine Logik, sondern eher eine Theorie mathematischer, nichtlogischer
Beziehungen.
Den Unterschied zwischen einem hypothetischen
Syllogismus der traditionellen Logik und demselben Argument in der modernen
Logik kann man folgendermaßen darstellen:
Klassische aristotelische Logik:
Wenn alle Menschen sterblich sind, dann ist Sokrates
sterblich.
Alle Menschen sind sterblich.
Also ist Sokrates sterblich.
Moderne Aussagenlogik:
P --> Q
P
Q
Diese Art des Arguments behandelt die Beziehung
zwischen den Sätzen „Alle Menschen sind sterblich“ und „Sokrates ist
sterblich“. Mit anderen Worten geht es um die Beziehungen zwischen ganzen
Sätzen. Die moderne Prädikatenlogik behandelt die Beziehungen zwischen Termen
und Aussagen. Hier können viele verschiedene Arten von Verbindern benutzt
werden:
Einige Engel sind böse. Außerdem sind einige Sinneswesen
rational.
Wenn es Engel gibt, dann sind Sinneswesen sündig, wenn
sie rational sind.
Also sind einige Sinneswesen rational.
Moderne Logiker würden dieses Argument in eine
symbolische Form übersetzen, so dass es nach bestimmten Regeln analysiert
werden kann. Beide Formen der modernen Logik – Aussagen- und Prädikatenlogik – beinhalten
bestimmte Annahmen, die denen der klassischen Logik widersprechen.
Induktives Argumentieren
Zusätzlich zur Deduktion gehört zur formalen Logik
auch die Induktion. Ganz allgemein kann man sagen, dass Argumentieren eine
Bewegung des Bewusstseins ist. Während deduktives Argumentieren (das ist die
Art, die wir vorher beschrieben haben) von universalen Prinzipien zu partikularen
Schlussfolgerungen fortschreitet, bewegt sich das induktive Argumentieren von
partikularen Tatsachen zu universalen Schlussfolgerungen.
Es gibt drei Arten der Induktion: vollständige
Induktion, unvollständige Induktion und Argumentieren durch Analogie. Bei einer
vollständigen Induktion sind alle Teile eines möglichen Ganzen in den Prämissen
aufgezählt. Bei einer unvollständigen Induktion sind nur bestimmte Teile des
möglichen Ganzen aufgelistet. Und bei einer Argumentation durch Analogie wird
von einer bestimmten, partikularen Tatsache oder einer bestimmten Menge von
Tatsachen ausgehend auf eine andere partikulare Tatsache geschlossen.
Was ist materiale Logik?
Wie bereits gesagt, geht es bei der materialen Logik
um den Inhalt der Argumente, darum, was und wie argumentiert wird. Obwohl die
materiale Logik nicht so systematisch ist wie die formale, gibt es gleichwohl drei
allgemeine Abteilungen.
1. Abteilung
In der ersten Abteilung der materialen Logik werden
die Modi des Seins behandelt; das sind die verschiedenen Arten, in denen
das Sein ausgedrückt wird. Diese Einteilung ist die der zehn Kategorien.
Sie werden vielleicht davon gehört haben im Zusammenhang mit der Metaphysik
des Aristoteles, und tatsächlich hat die materiale Logik viel mit der
Metaphysik gemeinsam. Allerdings unterscheiden sich Metaphysik und materiale
Logik in der Hinsicht auf den Gegenstand, denn während es bei der Metaphysik um
das Seiende als Seiendes geht, behandelt die Logik die Aussageweisen
des Seins. Bei den zehn Kategorien geht es in der materialen Logik also um die
zehn Weisen, wie das Sein ausgesagt wird. Diese zehn Kategorien sind nach
Aristoteles:
Substanz: die Namen von Personen, Tieren, Pflanzen oder
anderen natürlichen Dingen;
Quantität: wie viel;
Qualität: die Namen der Dispositionen, Haltungen, Fähigkeiten,
Unfähigkeiten, sinnlichen Qualitäten und Formen;
Relation: wie die Dinge miteinander verbunden sind;
Tätigkeit: wie die Dinge tätig sind, mental oder körperlich;
Erleiden: wie Dinge von anderen Dingen beeinflusst werden;
Zeit: wann ein Ding ist, war oder sein wird;
Ort: wo ein Ding ist, war oder sein wird;
Lage: die Ordnung oder Disposition, in der sich ein Ding befindet;
Anhaben: der Zustand, etwas zu haben oder zu besitzen.
Alles, was es gibt, alles Seiende, kann in einer
dieser zehn Weisen ausgesagt werden. Dies ist die allgemeinste Einteilung
dessen, was es gibt, des Seienden. Zugleich kann man fünf sogenannte
Prädikabilien unterscheiden. Diese Unterscheidung bezieht sich auf den Umfang,
d. h., man kann eine Sache dem zuordnen, wozu sie gehört. Das ist die folgende
Einteilung:
Gattung: die allgemeine Klasse, zu der ein Ding gehört;
Art: die besondere Gruppe, die unter eine Gattung fällt und zu
der ein Ding gehört;
Unterschied: wie ein Ding sich von einem anderen Ding derselben
Art unterscheidet;
Eigenschaften: die Merkmale oder Charakteristika, die ein Ding
auszeichnen;
Akzidenzien: zufällige Merkmale oder Charakteristika eines Dinges.
2. Abteilung
Die zweite Abteilung umfasst die Modi der Erkenntnis,
von denen es drei gibt, nämlich Definition, Einteilung
und Argumentation. Mithilfe der Technik der Definition studieren
wir, was ein Ding hinsichtlich seiner Zusammensetzung bzw. seines
erkennbaren Inhalts ist. Bei der Einteilung geht es um die Frage,
was ein Ding hinsichtlich seines Umfangs ist, d. h., wir lernen hier, unter
welchen Begriff ein bestimmtes Ding fällt. Unter Argumentation versteht man den
Wert eines bestimmten Arguments. Dies bedeutet eine Antwort auf die Frage, ob
ein Argument notwendig ist oder wahrscheinlich oder fehlerhaft bzw. ungültig.
Unter das Thema Definition fällt die aristotelische
Theorie der vier Ursachen:
Formalursache: zu welcher Art ein Ding gehört;
Materialursache: woraus ein Ding besteht;
Wirkursache: wer oder was ein Ding verändert hat, es gemacht oder
in
die Existenz gebracht hat;
Zielursache: der Zweck oder das Ziel, worauf ein Ding
ausgerichtet ist.
3. Abteilung
Zur dritten Abteilung der materialen Logik gehört das Studium
der Demonstration und eine Analyse der Argumentation in verschiedenen Modi des
Arguments. Dazu gehören die judikative, dialektische, rhetorische
und poetische Argumentation. Die judikative, urteilende
Argumentation beruht auf Fakten, selbstevidenten Prinzipien oder wahren
Definitionen. Wenn diese wahr sind, ist die Schlussfolgerung notwendig. Die dialektische
Argumentation gründet auf Theorien oder Meinungen und führt nur zu
wahrscheinlichen Schlussfolgerungen. Die rhetorische Argumentation hat populäre
Sprüche, Mottos, Sprichwörter und Beispiele zur Grundlage. Sie wird häufig zur
psychologischen Überredung anderer Menschen verwendet, um diese vom eigenen
Standpunkt zu überzeugen. Schließlich gibt es noch die poetische Argumentation,
deren Grundlage Geschichten, Lieder, Gedichte oder Fabeln sind. Diese
Argumentation appelliert vor allem an das Vorstellungsvermögen und versucht,
den Zuhörer zur Wahrheit zu führen.
Zusammenfassung
Logik ist das Gebiet der Philosophie, das die Vernunft
als ein Instrument der Wahrheitsfindung behandelt. Die Logik wird
eingeteilt in formale und materiale Logik. Erstere untersucht die
Form oder Struktur von Argumenten, letztere untersucht den Inhalt von
Argumenten. Die formale Logik wird eingeteilt in die deduktive Logik,
die von allgemeinen Prinzipien zu partikularen Schlüssen kommt, und die induktive
Logik, die von partikularen und empirischen Prämissen zu allgemeinen Schlüssen
führt.
Die materiale Logik ist in drei Bereiche eingeteilt:
I. Modi des Seins
(a(a) Die zehn Kategorien
(b(b) Die fünf Prädikabilien
II. Modi der Erkenntnis
(a(a) Definition
(b(b) Einteilung
(c(c) Argumentation
III. Modi der Argumentation oder Demonstration
(a(a) Judikativ
(b(b) Dialektisch
(c(c) Rhetorisch
(d(d) Poetisch
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[1] Peter Kreeft / Ronald Tacelli
[1994]: Handbook of Christian Apologetics, Chicago (Intervarsity Press).
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