Der dritte thomistische Gottesbeweis geht, wie alle „fünf Wege“, von einer alltäglichen Erfahrung aus. Wir sehen, dass bestimmte Dinge in unserer Welt kontingent sind, d.h. dass sie nicht notwendigerweise existieren müssen. Dies zeigt sich schon daran, dass sie irgendwann einmal nicht existiert haben und dass sie auch irgendwann aufhören zu existieren. Niemand wird diese Tatsache ernsthaft in Frage stellen.
Montag, 21. Dezember 2015
Nur Eins ist notwendig
Der dritte thomistische Gottesbeweis geht, wie alle „fünf Wege“, von einer alltäglichen Erfahrung aus. Wir sehen, dass bestimmte Dinge in unserer Welt kontingent sind, d.h. dass sie nicht notwendigerweise existieren müssen. Dies zeigt sich schon daran, dass sie irgendwann einmal nicht existiert haben und dass sie auch irgendwann aufhören zu existieren. Niemand wird diese Tatsache ernsthaft in Frage stellen.
Donnerstag, 10. Dezember 2015
„Ein Wochenende mit Thomas von Aquin“
Passend zu den letzten Blogbeiträgen veranstaltet das vor
fast genau einem Jahr gegründete Institut für Thomistische Philosophie iTP im Mai 2016
ein Studienwochenende zu den Gottesbeweisen bei Thomas von Aquin. Das
Wochenendseminar mit dem in der Überschrift genannten Titel wird im Schwarzwald
stattfinden und richtet sich an philosophisch interessierte Laien und
Studierende aller Studienfächer. Wie die Website des Instituts meldet, ist
eine Anmeldung bereits möglich. Es stehen nur 20 Teilnehmerplätze zur
Verfügung.
Samstag, 5. Dezember 2015
Wesenheit – Existenz – Gott
Der zweite Gottesbeweis von Thomas von Aquin geht von der
Voraussetzung aus, dass in allen Entitäten die Wesenheit oder das Sosein, also
das, was etwas ist, und die Existenz
verschieden sind. Diese Voraussetzung ist nicht besonders schwer zu akzeptieren.
Deshalb hat Gaven Kerr in seinem jüngsten Buch
auch diesen Gottesbeweis wegen seiner geringen ontologischen Voraussetzungen,
als den am meisten überzeugenden der „fünf Wege“ bezeichnet. Dieser
Gottesbeweis aus der Summa theologiae ist
zudem der einzige, den Thomas in seinem Frühwerk De Ente et Essentia bereits vorgestellt hat.
Montag, 16. November 2015
Wenn sich etwas verändert, dann gibt es eine Ursache: Gott
Der erste der sogenannten „fünf Wege“, - der fünf
Gottesbeweise Thomas von Aquins – geht von einer Tatsache in unserer Erfahrung
aus, die von niemandem ernsthaft bestritten wird. Es gibt Veränderung, Bewegung
in der Welt. Es ist nicht nötig anzunehmen, dass sich alles verändert. Es reicht,
wenn wir davon überzeugt sind, dass es mindestens eine Entität gibt, die sich
verändert.
Dienstag, 3. November 2015
Warum überhaupt Gottesbeweise?
In einer Reaktion auf meinen letzten Beitrag zum Thema
Atheismus und Gottesbeweise hat ein Leser einen Kommentar auf Google+
veröffentlicht, der eher typisch für die Haltung heutiger ernsthafter Christen
zu diesem Thema ist. Insbesondere Protestanten, und hier besonders die frommen
Protestanten in den Freikirchen, aber seit einigen Jahrzehnten auch Katholiken,
sind der Überzeugung, dass Gottesbeweise mehr oder weniger überflüssig sind,
dass durch sie niemand zum christlichen Glauben findet und dass der Gott der
Gottesbeweise kein Gott ist, "vor dem man niederfallen kann" und "den man anbeten
kann". Diese Auffassung ist nicht nur falsch, sie führt sogar zu einem oft
falschen Gottesverständnis. Daher möchte ich einige Worte zu dem Thema sagen,
warum eine philosophische Analyse des Gottesbegriffs und die rationalen Beweise
für die Existenz Gottes nicht nur hilfreich und sinnvoll, sondern sogar
notwendig sind.
Donnerstag, 29. Oktober 2015
Warum Atheisten gegen einen Strohmann kämpfen
Verschiedene Atheisten, darunter bekannte Namen wie Bertrand Russell,
Daniel Dennett und Richard Dawkins
glauben, sie hätten ein starkes Argument gegen die verschiedenen kosmologischen
Gottesbeweise gefunden. Doch spricht ihr Argument mehr für die völlige
Unkenntnis der kosmologischen Argumente, was für einen Philosophen (zu denen
Dawkins freilich nicht gehört) eher ein Armutszeugnis ist. So führt Daniel
Dennett, einer der führenden analytischen Philosophen gegen die kosmologischen
Argumente an: „Das kosmologische Argument … in seiner einfachsten Form
behauptet, dass weil alles eine Ursache haben muss, auch das Universum eine
Ursache haben muss, nämlich Gott“ (eigene Übersetzung von: D. Dennett, Breaking the Spell, S. 242).
Dienstag, 20. Oktober 2015
Neuerscheinungen für Scholastiker
Die Situation für scholastische Philosophen, was die
Publikationen angeht, hat sich in den vergangenen zehn Jahren erheblich
verbessert. Während vor zehn Jahren pro Jahr einige, wenige Neuerscheinungen
zur scholastischen Philosophie zu verzeichnen waren und dies vor allem
historisch orientierte Titel, erscheinen derzeit fast monatlich ein bis zwei
neue Titel. Leider fast ausschließlich auf Englisch. Wie auch sonst ist die
systematische Philosophie in Deutschland leider fünf bis zehn Jahre hinter der
internationalen (d.i. angelsächsischen) Entwicklung hinterher. Heute möchte ich
Ihnen zwei interessante Neuerscheinungen vorstellen.
Donnerstag, 8. Oktober 2015
Erste Thomistische Sommerakademie
Das Institut für Thomistische Philosophie hat die konkreten Daten für die vom Institut durchgeführte Erste Thomistische Sommerakademie bekanntgegeben. Ab sofort ist auch eine Anmeldung möglich. Da die Plätze, wie es auf der Website des Instituts heißt, begrenzt sind, empfiehlt sich vermutlich eine rechtzeitige Anmeldung. Das Thema ist jedenfalls sehr ansprechend und hochaktuell: Dualismus und Hylemorphismus in der Philosophie des Geistes.
Hier die Daten der ersten Sommerakademie:
Samstag, 26. September 2015
These 16: Substantielle Einheit von Leib und Seele
Die 16. These der 24 bestätigten Thesen der derThomistischen Philosophie
bezieht sich auf den sogenannten Hylemorphismus.
Entsprechend dieser aristotelisch-thomistischen Theorie ist jeder
materielle Gegenstand aus Materie (griechisch: hylé) und Form (griechisch: morphé)
zusammengesetzt. Dies gilt auch für den Menschen. Beim Menschen ist die Seele
die Form des Körpers. Diese Seele bestimmt somit den Körper bis in seine
letzten Bestandteile und macht den Körper zu dem, was er ist, zu einem
menschlichen Leib. Der menschliche Leib ist nicht als solcher die Materie. Was
wir wahrnehmen, wenn wir einen Menschen sehen, ist der „geformte“ Leib, der
Körper, der bereits durch die Form, d.i. die Seele bestimmt ist. Die
eigentliche Materie ist immer die materia prima, die völlig unbestimmte, reine
Materie, die ohne Form nie existiert. Im Unterschied zur Pflanze oder zum Tier
ist aber die menschliche Form, also die Seele des Menschen, in einem gewissen Sinne
ohne den Körper existenzfähig.
Freitag, 11. September 2015
These 15: Subsistenz der menschlichen Seele
Schon vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, die sogenannten
24 bestätigten Thesen der Thomistischen Philosophie der Reihe nach zu erläutern. Damals war
ich bis zur 14. Thesevorgedrungen, bei der es um die Philosophie der Biologie geht. Die 15. These
bezieht sich auf die menschliche Seele, von der hier behauptet wird, dass sie „an
sich“ besteht. Das hört sich wie eine dualistische These an, wie sie von René
Descartes und anderen neuzeitlichen und modernen Philosophen vertreten wird,
ist aber nicht so gemeint.
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