Schon seit der Antike und bis in unsere Zeit sind sogenannte
„ontologische Gottesbeweise“ immer wieder in der Diskussion. Obwohl die meisten
Varianten schon seit langem widerlegt wurden, wird immer wieder versucht, diese
pima facie sehr einleuchtenden Gottesbeweise neu zu beleben. Sogar der
Mathematiker Kurt Gödel
hat einen ontologischen Gottesbeweis mit Hilfe der modernen Logik vorgestellt.
Ich möchte heute zunächst allgemein diesen Gottesbeweis vorstellen und dann
eine moderne Variante desselben von Alvin Plantinga.
Mittwoch, 16. März 2016
Freitag, 26. Februar 2016
Zielgerichtete Tätigkeiten. Der fünfte Weg
Wenn wir die Vorgänge in der belebten Natur betrachten, so
sehen wir, dass hier Lebewesen tätig sind, die durch diese Tätigkeit bestimmte
Wirkungen erzielen. Pflanzen produzieren Früchte die Samen enthalten, durch die
sie sich vermehren. Sie ziehen Nährstoffe durch ihre Wurzeln aus dem Boden,
durch die sie sich ernähren. Tiere jagen und bauen Höhlen oder Nester um sich
vor Witterung zu schützen und ihren Nachwuchs aufzuziehen. Dabei ist ganz offensichtlich,
dass diese Lebewesen, im Unterschied zu Menschen, diese Tätigkeiten nicht
bewusst tun und die erzielten Wirkungen nicht in der bewussten Absicht der
Lebewesen liegen, dass sie aber trotzdem oft erfolgreich tätig sind. Dies ist
die empirische Ausgangslage des fünften Gottesbeweises, des sogenannten fünften Weges, bei Thomas von Aquin.
Donnerstag, 18. Februar 2016
Metaphysik-Kommentar: Erste deutsche Übersetzung
Der Verlag EDITIONES SCHOLASTICAE
startet mit einem anspruchsvollen Übersetzungsprojekt: der ersten deutschen
Übersetzung von Thomas von Aquins Kommentar zu Aristoteles Metaphysik. Die Übersetzung ist auf zehn Bände angelegt. Band 1 und
2 erscheinen noch in diesem Monat und enthalten die Übersetzung der ersten drei
Bücher der Metaphysik. Drei weitere Bände sind noch für dieses Jahr geplant.
Und das Ganze zu Preisen für Studierende.
Freitag, 12. Februar 2016
Buchempfehlung für Scholastiker
In unregelmäßigen Abständen stelle ich in meinem Blog
philosophische Neuerscheinungen vor, die zugleich deutlich machen, dass sich
die neuscholastische oder neothomistische Philosophie in der
Gegenwartsphilosophie immer deutlicher bemerkbar macht, und vom Hauptstrom
der Gegenwartsphilosophie nicht mehr ignoriert werden kann. Eine ausgezeichnete
Arbeit zur Ethik bzw. Metaethik, die allerdings bereits 2012 erschienen ist,
ist das Buch von David Alexander: Goodness,
God, and Evil.
Freitag, 5. Februar 2016
Warum unterstützen Linksliberale den Islam?
Es überrascht mich immer wieder, warum Linksliberale, also
Freunde, Mitglieder und begeisterte Wähler der im Bundestag vertretenen
Parteien, mit oft massiven Aversionen gegen die katholische Kirche kämpfen und dies
trotz der inzwischen oft sehr liberalen Auffassungen von Papst und Bischöfen
und gleichzeitig kaum etwas gegen den Islam haben. Die derzeit massive
islamische Einwanderung nach Europa und besonders nach Deutschland, regt kaum
einen Linksliberalen auf; im Gegenteil lassen sich die meisten Personen, die
sich besonders für die Einwanderer engagieren, dem linksliberalen Umfeld
zuordnen. Da der Islam alle Prinzipien und Ideale des Liberalismus entschieden
ablehnt, sind es vor allem Vertreter des linken Liberalismus, die die
Mitglieder islamischer Gemeinschaften unterstützen. Dies ist doch
offensichtlich ein Widerspruch.
Samstag, 23. Januar 2016
Thomistische Einführung zur Religionsphilosophie
Der Verlag EDITIONES SCHOLASTICAE
hat in seinem gestrigen Newsletter einige wirklich interessante
Neuerscheinungen angekündigt. Darunter befindet sich nicht nur die erste
deutsche Übersetzung des Kommentars Thomas von Aquins zu Aristoteles Metaphysik
(dazu in einem späteren Blogbeitrag), sondern auch ein neuer Grundkurs Philosophie. Es handelt sich
bereits um den fünften Band der Reihe Philosophie
des gesunden Menschenverstandes, diesmal mit dem Thema „Die Existenz Gottes“.
Samstag, 16. Januar 2016
Das Eine, das Gute und das Wahre. Der „vierte Weg“
Der vierte Gottesbeweis Thomas von Aquins stellt an den modernen
Menschen vermutlich die höchsten Anforderungen. Denn hier wird vorausgesetzt,
dass es eine Hierarchie des Seienden gibt. Angesichts des heute allgemein verbreiteten
Egalitarismus, also der Auffassung, dass alles gleich ist oder zumindest gleich
sein sollte, ist die Vorstellung einer Über- und Unterordnung nicht ganz leicht
zu vermitteln. Ich will es dennoch versuchen.
Dienstag, 5. Januar 2016
Traditionelle und moderne Logik. Teil 2
Im ersten Teil des Blogbeitrags über den Unterschied
zwischen der traditionellen, aristotelischen Logik und der modernen
mathematischen Logik habe ich versucht zu zeigen, dass sich beide Arten der
Logik in verschiedenen Hinsichten unterscheiden. Beide Systeme der Logik
beruhen auf unterschiedlichen Hintergrundannahmen, sie unterscheiden sich
weiterhin durch die Struktur der Systeme und drittens hinsichtlich des Zwecks.
Grundlegend ist bei allen drei Hinsichten die zugrundeliegende Metaphysik. In
diesem zweiten Teil möchte ich die Unterschiede deutlicher herausarbeiten und zwar
anhand der für die moderne Logik typischen Wahrheitstafeln
Sonntag, 3. Januar 2016
Traditionelle und moderne Logik
Worin bestehen die wesentlichen Unterschiede zwischen der
traditionellen, d.h. aristotelischen Logik und der modernen Logik? Zu dieser
Frage gibt es so gut wie keine Darstellungen. Es wird zwar von Vertretern
beider Seiten betont, dass die Unterschiede sehr groß sind und man kann auch
eine Liste von Unterschieden nennen, durch die sich beide "Arten" der Logik
unterscheiden, aber worin der Unterschied im Wesentlichen besteht bleibt dabei
offen. Im Folgenden möchte ich diesen wesentlichen Unterschied zumindest
andeutungsweise herausarbeiten.
Montag, 21. Dezember 2015
Nur Eins ist notwendig
Der dritte thomistische Gottesbeweis geht, wie alle „fünf Wege“, von einer alltäglichen Erfahrung aus. Wir sehen, dass bestimmte Dinge in unserer Welt kontingent sind, d.h. dass sie nicht notwendigerweise existieren müssen. Dies zeigt sich schon daran, dass sie irgendwann einmal nicht existiert haben und dass sie auch irgendwann aufhören zu existieren. Niemand wird diese Tatsache ernsthaft in Frage stellen.
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