
In seiner apostolische Exhortation Amoris Laetitia von Papst Franziskus, die unter Katholiken mehr als
umstritten ist (um es einmal vorsichtig auszudrücken), verfälscht Papst
Franziskus Aussagen Thomas von Aquins. Dies kann man auch als Philosoph nicht
unwidersprochen hinnehmen. Zu theologischen Fragen äußere ich mich in diesem
Blog im Allgemeinen nicht, es sei denn, sie betreffen direkt auch
philosophische Fragen. Hinsichtlich von Amoris
Laetitia könnte man von philosophischer Seite ganz allgemein sagen, dass es
vom Naturrecht keine Ausnahmen gibt. Ein naturrechtliches Gebot wie die
Unauflösbarkeit der Ehe (das sich bereits bei Aristoteles findet) gilt
ausnahmslos und ist nicht dispensierbar. In der apostolische Exhortation des
Papstes geht es allerdings um die theologische Frage, ob man Personen, die im
dauernden Ehebruch lebe, die Sakramente erteilen darf oder nicht. Man kann
hierzu in philosophischer Hinsicht vielleicht sagen, dass die Zulassung von
Personen zu den Sakramenten, die in einer zweiten Ehe leben, obgleich die erste
Ehe naturrechtlich noch weiterbesteht (sog. Geschiedene und Wiederverheiratete),
voraussetzt, dass die Unauflöslichkeit der Ehe nicht ausnahmslos gilt. Doch
darum geht es in meinem Beitrag nicht, sondern um die Verfälschung des hl.
Thomas im Text des Papstes.