Donnerstag, 24. Mai 2018

Die fünf Wege Thomas von Aquins: 5. Teil. Der Beweis aus der Zielgerichtetheit der Tätigkeit


Der „fünfte Weg“, den ich persönlich für den überzeugendsten Gottesbeweis halte, setzt die aristotelisch-thomistische Theorie der Finalkausalität voraus. Während die beiden ersten Gottesbeweise vor allem auf die effiziente Kausalität Bezug nehmen, argumentiert der fünfte Gottesweis des hl. Thomas auf der Grundlage der Ziel- oder Zweckursachen. Die aristotelische Tradition der Philosophie geht davon aus, dass alle natürlichen Gegenstände, also die Substanzen, eine inhärente Teleologie besitzen, durch die ihre Tätigkeiten auf ein Ziel oder einen Zweck gerichtet sind. Wichtig ist hier besonders die Betonung der inhärenten Zielgerichtetheit, denn in diesem Punkt unterscheidet sich der fünfte Weg zum Erweis der Existenz Gottes bei Thomas von Aquin deutlich von der Intelligent Design Theorie, die ebenfalls einen teleologischen Gottesbeweis kennt.