In dieser Woche fand in Berlin von Sonntag bis zum gestrigen
Donnerstag der 24. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Philosophie statt.
Diese philosophische Gesellschaft ist die mit Abstand größte in Deutschland mit
etwa 2.200 Mitgliedern, gefolgt von der GAP, der Gesellschaft für analytische
Philosophie mit derzeit etwa 1.200 Mitgliedern. Die DGPhil ist allerdings
zugleich ein Dachverband für verschiedene philosophische Fachgesellschaften.
Der Kongress an der Berliner Humboldt Universität war alles in allem
erfreulich, denn er hat gezeigt, dass der Neoaristotelismus vor allem bei
jüngeren Philosophinnen und Philosophen allmählich Anklang findet.
Freitag, 29. September 2017
Freitag, 1. September 2017
Ein strenger erkenntnistheoretischer Realismus
Es ist Urlaubszeit und da hat der Scholastiker das Blog
etwas vernachlässigt. Hinzu kommt dann noch, dass ich in der vergangenen Woche
auf einem internationalen Philosophiekongress in München war. Es war der
Kongress der European Society for
Analytic Philosophy mit 700 Teilnehmern und fast 500 Vorträgen. Trotz
dieser gewaltigen Menge an Vorträgen gab es nur etwa zwei oder drei Vorträge,
die einen Bezug zur aristotelisch-scholastischen Philosophie erkennen ließen.
Dies bestätigte meine Vermutung, dass die europäische Philosophie etwa 10 Jahre
hinter der amerikanischen Philosophie zurückbleibt.
In den USA erscheint monatlich mindestens eine systematische
philosophische Studie auf der Grundlage der aristotelisch-thomistischen
Philosophie, in Deutschland – keine einzige. Heute möchte ich Ihnen ein
weiteres, bereits erwähntes Buch vorstellen, das ich für eines der besten Neuerscheinungen
aus dem Bereich des analytischen Thomismus in den letzten 10 Jahre halte: Anthony
Lisska: Aquinas‘s Theory of Perception.
Dienstag, 1. August 2017
Was kommt nach dem Naturrecht?
Heute möchte ich Ihnen ein Buch vorstellen, das in keiner
scholastischen Bibliothek fehlen sollte. Ich halte dieses Buch für eines der
besten Bücher zum Thema Naturrecht, das in den letzten fünfzig Jahren
veröffentlicht wurde. Der Autor, John Lawrence Hill ist sowohl Jurist als auch
Philosoph und arbeitet als Professor für Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie
an der Indiana Universität in Indianapolis. Das Buch ist zugleich eine
hervorragende und gut verständliche Einführung in die Philosophiegeschichte,
angefangen bei den Vorsokratikern bis hin zur Gegenwartsphilosophie, natürlich
unter besonderer Berücksichtigung des Naturrechts und der Ethik insgesamt.
Dienstag, 25. Juli 2017
Rezension: Der Mythos des Liberalismus
Die Neuerscheinung aus dem Jahr 2015 von John Safranek ist
eines der besten kritischen Auseinandersetzungen mit dem Liberalismus
überhaupt. Unter Liberalismus wird hier die politische, soziale und kulturelle
Grundhaltung der westlichen Gesellschaften verstanden, also nicht die Politik
der FDP, sondern aller Parteien im Deutschen Bundestag und all derjenigen, die
hineinwollen. Das Buch ist besonders auf die US-amerikanische Situation
ausgerichtet und oft werden Beispiele von Urteilsbegründungen des obersten
US-Gerichts, des Supreme Court genannt, die sich aber problemlos auf Urteile
des Bundesverfassungsgerichts der letzten Jahre übertragen lassen.
Mittwoch, 19. Juli 2017
Bücher für Scholastiker und die es werden wollen
Heute möchte ich Ihnen vier Neuerscheinungen vorstellen, die
es wert sind ausführlicher vorgestellt werden. Die Besprechung muss ich aber
auf die kommenden Tage und Wochen verschieben und heute will ich diese Bücher
nur kurz vorstellen. Bedauerlicherweise ist keines dieser Bücher in Deutschland
erschienen und es wird sicher noch über 10 Jahre dauern, bis die deutsche
Philosophie den Anschluss an den internationalen Standard findet. Hier also nun
die kurze Vorstellung:
Montag, 10. Juli 2017
Glückseligkeit – Ziel aller menschlichen Tätigkeit
In einem vorherigen Blogbeitrag
habe ich dafür argumentiert, dass es ein letztes Ziel aller menschlichen
Handlungen gibt. Auch wenn es unzählbare verschiedene Ziele der zahlreichen
Handlungen in unserem Leben gibt, so sind diese vielen Ziele letztlich auch ein
letztes Ziel gerichtet, ohne die es diese Zwischenziele nicht geben würde, denn
im Vergleich zum letzten Ziel sind alle anderen Ziele nur Mittel. Dieses letzte
Ziel ist nach Auffassung der aristotelisch-scholastischen Philosophie die
Glückseligkeit. In allen unseren Handlungen streben wir nach Glück, letztlich
nach vollkommenem Glück. Doch was ist das?
Freitag, 23. Juni 2017
Thomas von Aquins Kommentar zur Metaphysik des Aristoteles
Es geht weiter: Inzwischen sind neun von zwölf Büchern des
bekannten Kommentars Thomas von Aquins zur Metaphysik
des Aristoteles erschienen. Der Kommentar
des hl. Thomas stellt das wohl umfangreichste philosophische Werk Thomas von
Aquins dar und zeigt nicht nur die Nähe Thomas‘ zur Philosophie des
Aristoteles, sondern zugleich auch seine Selbständigkeit und die
Weiterentwicklung der von Aristoteles entwickelten Grundlagen der Philosophie.
Selbst Philosophen, die keine besondere Nähe zu Thomas haben gestehen gerne zu,
dass der Kommentar Thomas von Aquins bis heute die beste Interpretation zur
aristotelischen Metaphysik darstellt. Es gibt keine Interpretation der
Metaphysik des Aristoteles, die keinen Bezug nimmt auf den Kommentar von Thomas.
Mittwoch, 7. Juni 2017
Gibt es ein letztes Ziel aller menschlichen Handlungen?
Bei jeder unserer Handlungen verfolgen wir ein Ziel. Ohne
ein solches Ziel würden wir nicht handeln. Der Begriff der Handlung ist hier in
einem weiten Sinne gemeint, wozu auch das Nichtstun gehören kann. In unserem
Tagesverlauf folgt eine Handlung der nächsten. Ist ein Ziel erreicht, verfolgen
wir ein weiteres Ziel. Bestimmte Ziele sind anderen Zielen über- oder
untergeordnet. Wir gehen einkaufen um einen Grillabend vorzubereiten. Das
Einkaufen ist hier ein Mittel in Bezug auf das Ziel des Grillabends. Aber auch
dieser kann wieder das Mittel für ein anderes Ziel sein. Die Frage des heutigen
Beitrags lautet: Gibt es ein letztes Ziel des Menschen, dem alle anderen Ziele
untergeordnet sind?
Donnerstag, 11. Mai 2017
Erlaubt die Redefreiheit, in der Öffentlichkeit zu lügen?
Die Gesellschaft fürAnalytische Philosophie (GAP) schreibt
regelmäßig den sogenannten „GAP Essaypreis“ aus. So auch im Jahr 2017. Die
Ausschreibung richtet sich primär an Studierende der Philosophie. In den
meisten Fällen handelt es sich bei den ausgeschriebenen Themen um solche aus
dem Bereich der Ethik, so auch die aktuelle Frage. Das für 2017 gewählte Thema
ist durchaus aktuell, denn es betrifft u.a., zumindest indirekt, die Frage nach
der Zensur von sogenannten Fake-News,
also Nachrichten, insbesondere in den sozialen Netzwerken, die eindeutig
falsch, also gelogen sind. Der Bundesjustizminister Heiko Maas plant derzeit
ein Gesetz, mit dessen Hilfe die Betreiber von sozialen Netzwerken gezwungen
werden sollen, solche Falschmeldungen zu löschen.
Samstag, 15. April 2017
Sieben Thesen der natürlichen Ethik
Scholastiker veröffentlicht hier die 7 Thesen zur natürlichen Ethik, die eine recht gute Kurzfassung der Grundlagen der natürlichen Ethik darstellen und die ich aus dem Grundkurs Philosophie VI. Natürliche Ethik entnommen habe, der im Januar erschienen ist.
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