Mittwoch, 30. November 2011

Das Naturrecht und seine Feinde


In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30. November 2011 greift der linksliberale Jurist Stephan Rixen, seit 2010 Professor an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Öffentliches Recht I, mit Boshaftigkeit aber ohne Argumente die überlieferte Lehre vom Naturrecht an, wie sie jüngst in einem Buch des renommierten Salzburger Emeritus Wolfgang Waldstein noch einmal zusammengefasst wurde. Papst Benedikt XVI. hatte in seiner Rede im Bundestag mehrfach aus diesem Buch zitiert. Der Beitrag von Rixen für die FAZ ist an Boshaftigkeit kaum zu übertreffen, zugleich aber so gut wie frei von Argumenten.

Dienstag, 22. November 2011

Thomistischer Empirismus

Es war nicht John Locke oder irgendein anderer neuzeitlicher Philosoph der behauptete, dass alle Erkenntnisse ihren Ausgang von den fünf Sinnen nehmen. Diese These hat Thomas von Aquin auf der Grundlage der aristotelischen Philosophie vertreten und wurde dafür zu Lebzeiten heftig angegriffen. Denn zu seiner Zeit, im 13. Jahrhundert, war Thomas von Aquin der Einzige, der diese These konsequent verteidigte. Fast alle anderen scholastischen Philosophen, selbst der Lehrer des Thomas, Albertus Magnus, sowie die arabischen Philosophen waren Anhänger der Auffassung, dass es eingegossene göttliche Ideen gibt.

Dienstag, 15. November 2011

Verstand und Wille

Eine nicht geringe Verwirrung herrscht seit langer Zeit über die beiden Potenzen des menschlichen Geistes, über Verstand und Wille. Zahlreiche Probleme in verschiedenen Gebieten, wie der Rechtswissenschaft, sind dadurch entstanden und haben Folgen gezeitigt, die bis in das persönliche Leben des Menschen hinein wirken. Wäre zum Beispiel ein Rechtspositivismus möglich gewesen, wie er auch dem Nationalsozialismus und dem Kommunismus zugrunde liegt, wenn man das Verhältnis von Vernunft und Wille richtig verstanden hätte? Der Anfang dieser falschen Auffassung über das Verhältnis der beiden geistigen Potenzen liegt in der Scholastik. Doch hier findet sich auch eine klare Unterscheidung der beiden und eine wahre Bestimmung ihres Verhältnisses.

Das Wesen des Thomismus


Unter diesem Titel ist jetzt im Verlag Editiones Scholasticae ein hervorragendes Buch neu aufgelegt worden, das ich meinen Lesern und Freunden gerne empfehlen möchte. Mit diesem Titel hat der Verlag ein wirkliches Highlight des Neuthomismus wieder veröffentlicht. Der Autor, Gallus M. Manser kann durchaus als der Garrigou-Lagrange des deutschen Sprachraums bezeichnet werden. Zudem waren beiden Neuscholastiker gut miteinander befreundet. Doch was ist denn nun das Wesen des Thomismus?