Wenn man eine objektive, realistische Moraltheorie
verteidigen will, dann geht dies nur auf der Grundlage einer Metaphysik. Die
Metaphysik ist die Wissenschaft vom Seienden als Seienden (Aristoteles). Sie
untersucht alles, was gibt, ausschließlich in Hinsicht darauf, dass es
existiert. Wenn man nach einer objektiven Moral fragt, dann muss man zunächst
die Frage klären, ob es so etwas wie objektive, von uns unabhängige moralische
Tatsachen gibt, bzw. falls es solche moralischen Tatsachen geben sollte, worin
diese bestehen. Die natürliche Ethik hat vor allem zwei metaphysische
Voraussetzungen: sie ist essentialistisch und teleologisch. Hierin
unterscheidet sie sich von fast allen anderen Moraltheorien.
Dienstag, 28. Februar 2017
Montag, 13. Februar 2017
Erster Aquinas Workshop
Das Institut für Thomistische Philosophie hat sich diesmal
etwas Besonderes einfallen lassen. Nachdem sowohl die Sommerakademie im
vergangenen Jahr als auch die für Ende dieser Woche geplante Winterakademie
durch zu geringe Teilnehmerzahlen nicht zustande kamen, ist das iTP jetzt eine
Kooperation mit dem Kölner Lindenthal-Institut eingegangen
und veranstaltet an einem Oktoberwochenende in Köln einen Workshop mit einem
Call for Papers, bei dem auch Studierende einen Vortrag halten können.
Donnerstag, 9. Februar 2017
Objektiv moralisch gut
Wenn wir über moralische Fragen streiten, dann setzt dies
eigentlich voraus, dass es eine objektive Wahrheit auch in moralischen Fragen
gibt. Eigentlich. Doch seit Jahrhunderten wird von Seiten der meisten
Philosophen gerade das bestritten. Wenn sie nicht wie David Hume behaupten,
dass es bei moralischen Diskussionen nur darum geht, die persönlichen Vorlieben
gegenüber anderen durchzusetzen, dann sind sie doch fest überzeugt, dass
moralische Fragen kein Fundament in der uns umgebenden Wirklichkeit haben, sondern
bestenfalls in der Übereinstimmung einer Mehrheit von Menschen. Im vorherigen Blogbeitrag habe ich dafür argumentiert, dass „gut“ eine objektive, von uns
unabhängige Qualität ist. Allerdings habe ich noch keine Argumente dafür
angeführt, dass es auch ein objektiv moralisches Gut gibt, aus dem sich
moralische Rechte und Pflichten ergeben.
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