Thomas von Aquin und die ihm folgenden Philosophen sehen im Unterschied zwischen der Wesenheit (das, was etwas ist) und Existenz, (dass es ist) einen realen Unterschied, also einen Unterschied, der nicht nur von uns gedacht wird. Bei Aristoteles finden sich bezüglich dieser Frage keine klaren Aussagen. Schon kurz nach Thomas wurde diese Auffassung des Unterschieds zwischen Wesenheit und Existenz durch Duns Scotus in Frage gestellt, der den Unterschied als „formale Differenz“ betrachtet und in der späteren Scholastik vertritt auch Franz Suarez die Auffassung, dass sich Wesenheit und Existenz nur „virtuell“ unterscheiden. In breiten Teilen der Gegenwartsphilosophie wird dieses Problem nicht mehr diskutiert, da man bestreitet, dass es überhaupt Wesenheiten gibt.