Donnerstag, 28. Juli 2011

Hierarchie des Seienden

Wohl kaum etwas anderes ist in der modernen, aufgeklärten Welt von heute so umstritten, wie die Annahme einer Hierarchie und Ordnung alles Seienden. In dem geradezu zwanghaften Versuch, alles gleich zu machen, stellen postmoderne Humanisten selbst Tiere über den Menschen. Auch in der modernen Philosophie und Metaphysik, besonders der analytischen Metaphysik, werden alle Unterschiede zwischen den Seienden, die auf eine hierarchische Ordnung hinweisen, nivelliert. Dabei ist schon dem gesunden Menschenverstand ganz offenbar, dass es eine gewisse Ordnung und Hierarchie der sichtbaren Schöpfung gibt, die bei der unbelebten Materie beginnt und bis zum vernunftbegabten Lebewesen hinaufgeht. Doch was ist das metaphysische Fundament dieser Ordnung?

Sonntag, 17. Juli 2011

Dispositionen

In der Gegenwartsphilosophie gibt es seit mehreren Jahren eine Debatte über das Thema der Dispositionen. Die Fragen drehen sich darum, was Dispositionen sind, ob es sie überhaupt gibt, d.h. ob sie reduzierbar sind und wenn es sie gibt, ob es sich dabei um eine eigene ontologische Kategorie handelt. Bedauerlicherweise spielt der Hylemorphismus in dieser Debatte praktisch überhaupt keine Rolle, obwohl die aristotelische Akt-Potenz-Theorie hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten könnte. Was ist nun eine Disposition? Das typische Beispiel hierfür, dass sich in verschiedensten Veröffentlichungen zu diesem Thema findet, ist die Wasserlöslichkeit von Salz. Salz hat die „Disposition“ sich in Wasser aufzulösen. Doch was bedeutet das?

Freitag, 15. Juli 2011

Evolution und Teleologie

Teleologie hat nichts mit Theologie zu tun, obgleich auch die Theologie teleologisch argumentiert. Teleologie ist die Lehre, dass alles was es gibt einen Zweck hat bzw. einem Ziel zustrebt, das es zu erreichen trachtet. Dies gilt nicht nur für menschliche Handlungen, für die auch moderne Philosophen Zwecke zugestehen, sondern auch für alle anderen Lebewesen und selbst für einfache materielle Dinge. Die moderne Naturwissenschaft und mit ihr die mechanistische Philosophie ist bestrebt, Zwecke bzw. Zweckursachen durch Wirkursachen zu erklären. Darüber wurde hier bereits mehrfach geschrieben. Im Besonderen trifft dies für die Evolutionstheorie zu und für streng naturalistische Philosophen, die die Evolutionstheorie missbrauchen, um die Naturalisierung der Zweckursachen zu begründen.

Dienstag, 5. Juli 2011

Die Immaterialität der Erkenntnis

In der Gegenwartsphilosophie wird schon seit langem versucht, alle Weisen der Erkenntnis auf materielle Ursachen zurückzuführen. Es gibt inzwischen eine große Zahl unterschiedlicher materialistischer Theorien der Erkenntnis, die auf unterschiedlichen Wegen dieses eine Ziel verfolgen: Erkenntnis als nichts anderes zu erweisen als einen bestimmten materiellen Zustand des Gehirns. Die aristotelische Scholastik hat bereits vor Jahrhunderten gezeigt, dass  solche Versuche nicht gelingen können, da die menschliche Erkenntnis wesentlich immateriell ist. Gegen diese Argumente kommen bis heute die materialistische Theorien des Geistes nicht an.