Nach Auffassung scholastischer Philosophen gründet das, was „wirklich
möglich“ ist und das, was notwendig und unmöglich ist, in der Wirklichkeit. Der
Teilbereich der Metaphysik, der sich mit dem beschäftigt, was möglich,
unmöglich oder notwendig ist, heißt Modalontologie. Wie in vielen anderen
Bereichen der Philosophie vertritt auch hier die aristotelisch-thomistische
Philosophie einen Ansatz, der sich von allem unterscheidet, was heute in der
Modalontologie so gang und gäbe ist. Die scholastische Modalontologie ist vor
allem realistisch. Realität aber
beinhaltet, dass etwas sowohl „im-Akt“ als auch „in-Potenz“ ist und diese
beiden Arten des Seins werden weiter spezifiziert durch die sogenannten vierUrsachen.
Dienstag, 28. Juli 2015
Sonntag, 19. Juli 2015
Wie wir Wesenheiten erkennen
Im Blog-Beitrag vom 2. Juli
wurden Gründe für die Notwendigkeit der Unterscheidung von Wesenheiten und
Eigenschaften genannt. Ein weiterer Grund zu dem im Beitrag genannten Grund
besteht in der Erkenntnis von Wesenheiten. Die scholastische Philosophie ist
nicht der Auffassung, dass diese Erkenntnis eine einfache Sache ist,
beispielsweise durch eine sogenannte „Wesensschau“, ein bestimmtes Vermögen,
mit dessen Hilfe man sozusagen auf einen Schlag die Wesenheit einer Sache
erkennt. Ganz im Gegenteil ist es in vielen Fällen recht schwierig eine
Wesenheit zu erkennen. Doch gerade zur Erkenntnis der Wesenheit ist die
Unterscheidung derselben von Eigenschaften oder allgemeiner, von den Attributen
erforderlich.
Freitag, 10. Juli 2015
Neo-Scholastic Essays: Eine Buchempfehlung
Der populärste analytische Thomist oder Neoscholastiker, Edward Feser, hat eine Sammlung seiner wichtigsten Aufsätze und Vorträge aus den
vergangenen Jahren veröffentlicht. Während Feser in Deutschland weniger bekannt
ist, gehört er in den USA zu den renommiertesten Philosophen aus dem Umfeld des
sogenannten Neoaristotelismus (das ist der allgemeinste Begriff unter dem alle
Richtungen fallen, angefangen von Philosophen, die bestimmte Aspekte der
aristotelischen Philosophie aufgreifen, bis hin zu Neothomisten und
Neoscholastikern). Besonders weit verbreitet ist sein Internet-Blog, in dem
Feser mehrere Beiträge pro Woche veröffentlicht. Feser schreibt sehr gut
verständlich und streng argumentativ. In deutscher Übersetzung ist von ihm
bisher nur das Buch Der Letzte Aberglaube erschienen.
Donnerstag, 2. Juli 2015
Wesenheiten und essentielle Eigenschaften
In gegenwärtigen Diskussionen über den Essentialismus, also
die Auffassung, dass es Wesenheiten gibt, gibt es ein Missverständnis, dass
sich sowohl bei den Gegnern als auch bei den modernen Befürwortern des
Essentialismus findet. Das Missverständnis betrifft die Beziehung zwischen
Wesenheiten und Eigenschaften. Insbesondere in der analytischen Philosophie
werden Wesenheiten als essentielle Eigenschaften analysiert. Alle
charakteristischen Bestimmungen einer Entität werden heute unter dem Begriff „Eigenschaft“
subsummiert, wobei Essentialisten zwischen wesentlichen und unwesentlichen
Eigenschaften unterscheiden. Hier unterscheidet sich die scholastische Position
deutlich von diesen Analysen.
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