Sonntag, 26. Februar 2012

Sein und Sollen


In der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schreibt der Redakteur  Lorenz Jäger in der Kolumne "Exerzitien" einen hervorragenden Beitrag über das Thema Sein und Sollen. Jäger schrieb früher fast ausschließlich diese Kolumne, doch seit einiger Zeit nur noch einmal im Monat, was der Qualität der "Exerzitien" leider sehr geschadet hat. Die anderen Autoren sind zumeist oberflächlich und langweilig. Jäger beginnt seinen Beitrag direkt mit dem Hinweis auf David Hume (1711 - 1776) der zu den schärfsten Kritikern der Zusammengehörigkeit von Sein und Sollen gehört und dessen Position in der Gegenwartphilosophie gewissermaßen zum unhinterfragten Dogma geworden ist. Lorenz Jäger führt das entsprechende Zitat von Hume an:

Samstag, 25. Februar 2012

Relationen


Relationen oder Beziehungen sind Verhältnisse zwischen zwei oder mehreren Entitäten. Zu einer Relation gehören die aufeinander bezogenen Dinge, der Grund der Beziehung und die Beziehung selbst. Subjekt der Beziehung ist dasjenige, von dem die Beziehung ausgesagt wird und dasjenige, worauf das Subjekt sich bezieht heißt Terminus (auch Ziel genannt). Eine Kritik der modernen Philosophie an der Scholastik ist, dass sie die Natur der Relationen nicht erfasst hat; eine Kritik übrigens, die auf den Nominalismus tatsächlich zutrifft, nicht jedoch auf die realistische Philosophie der Scholastik. Allerdings unterscheidet sich diese Theorie der Relationen deutlich von der moderner Philosophen wie z.B. Bertrand Russell, der Relationen als zwei oder mhrstellige Universalien analysiert hat.

Freitag, 24. Februar 2012

Das Sein ist das Ersterkannte


Nach scholastischer Auffassung ist das zu allererst Erkannte des Verstandes nicht irgendein bestimmte Gegenstand, sondern: das Sein. Praktisch alle anderen philosophischen Systeme, insbesondere der Empirismus, bestreiten dies ganz entschieden, denn der Empirist ist überzeugt, dass wir irgendwelche individuellen Sinnesdaten zuerst erfassen. Dass diese empiristische Auffassung aber mit erheblichen Problemen belastet ist, zeigt sich nicht nur in Lockes Abstraktionstheorie. Die scholastische Theorie, dass das Sein das Ersterkannte ist, hat unter anderem den großen Vorteil, dass deren Abstraktionstheorie den Aporien des Empirismus aus dem Weg geht.

Freitag, 10. Februar 2012

Definitionen


Alles was existiert hat eine Wesenheit oder Natur. Die Wesenheit oder Natur einer Sache wird in der Definition ausgedrückt. Entsprechend gilt: Alles ist definierbar. Allerdings darf dieser Satz nicht erkenntnistheoretisch verstanden werden, denn faktisch, epistemisch, ist vieles nicht oder nur unvollständig definierbar. Der Satz ist ontologisch zu verstehen in dem Sinne, dass alles, was eine Wesenheit oder Natur hat auch eine Definition hat, selbst wenn es schwierig ist, diese Definition auszudrücken. Die Frage, der ich mich in diesem Beitrag widmen möchte lautet: Was ist eine Definition?

Freitag, 3. Februar 2012

„De Anima“: Deutsche Übersetzung erschienen


Seit Jahrzehnten ist eines der wichtigsten Schriften Thomas von Aquins nicht mehr in deutscher Übersetzung zu bekommen. Zwar bereitet der Verlag Felix Meiner derzeit eine Übersetzung vor, doch wann diese erscheint ist bisher nicht bekannt. Umso erfreulicher ist es, dass der von mir schon öfter erwähnte Verlag Editiones Scholasticae nun eine ältere deutsche Übersetzung der Schrift „Über die Seele“ von Thomas neu aufgelegt hat.