Um eine realistische Ethik begründen zu können, ist vor
allem eins nötig: ein objektiver Begriff des Guten. Was bedeutet objektiv?
Unter „objektiv“ in diesem Zusammenhang verstehe ich ein Begriff des Guten, der
nicht abhängig ist von irgendeiner Festlegung, sei diese nun individuell oder
sozial, d.h. über eine Mehrheit und sei diese Mehrheit auch 100%. Es kann eine
hundertprozentige Übereinstimmung in einer Sache geben, ohne dass diese Sache
deshalb auch objektiv den Tatsachen entspricht. Objektiv meint also unabhängig
von unseren persönlichen Vorlieben. Ob jemand gerne Grünkohl isst oder nicht,
ist ein subjektives Geschmacksurteil und nicht objektiv. Es gibt viele Dinge in
unserem Leben, die nicht objektiv feststellbar sind. Ob Grünkohl gut schmeckt
oder nicht gehört zu diesen subjektiven Angelegenheiten. Die meisten Menschen
aber auch die meisten Moralphilosophen werden auch der Auffassung sein, dass
moralische Urteile letztlich subjektiv sind, wobei diese Subjektivität nicht
individualistisch verstanden werden muss. Unsere Frage aber lautet, ob das, was
wir als „gut“ bezeichnen, objektiv, also unabhängig von uns, bestimmt werden
kann.
Montag, 30. Januar 2017
Donnerstag, 19. Januar 2017
1. Thomistische Winterakademie: Jetzt noch anmelden
Vom 17. – 22. Februar findet in Eichstätt die 1.
Thomistische Winterakademie zum Thema Hylemorphismus und Dualismus in der Philosophie des Geistes statt. Bis jetzt sind noch
Plätze frei, wie die Veranstalter vom Institut für Thomistische Philosophie mitteilen. Die
Akademie bietet Studierenden und anderen Interessenten die Möglichkeit, sich
intensiv mit der aristotelisch-thomistischen Theorie des Hylemorphismus
auseinanderzusetzen und zwar im Kontext mit Fragen zum Verhältnis von Seele und
Körper. Als Gegenposition wird eine moderne, weiterentwickelte Version des
klassischen kartesischen Dualismus vorgestellt und diskutiert. Durch die
Fokussierung auf die Philosophie des Geistes gibt es in fünf Tagen ausreichend
Zeit, diese Themen zu vertiefen.
Sonntag, 15. Januar 2017
Wahrheitskriterium
Wenn wir eine Aussage machen, dann beanspruchen wir im
Allgemeinen damit eine Wahrheitsbehauptung. Wenn wir FakeNews betrachten, die
bewusst eine falsche Behauptung aufstellen, von denen der Leser allerdings
nicht weiß, dass sie falsch ist, so wird auch eine solche Behauptung für wahr
gehalten oder sie soll für wahr gehalten werden. Darauf beruht ihre ganze
Wirkung. Wenn wir eine Aussage treffen, ganz gleich ob diese wahr ist oder
falsch, wenn ich z.B. behaupte, dass Donald Trump der nächste Präsident der USA
wird, dann verbinden wir mit dieser Aussage den Anspruch, dass sie wahr ist.
Doch was konstituiert Wahrheit oder Irrtum? Wie können wir zwischen wahren und
falschen Aussagen unterscheiden? Gibt es ein Kriterium der Wahrheit? Oder
brauchen wir ein „Wahrheitsministerium“, wie es die Bundesregierung jetzt bei Kampf
gegen FakeNews vorzubereiten scheint?
Donnerstag, 5. Januar 2017
Grundkurs zur Ethik angekündigt
Der Verlag editiones scholasticae hat
soeben den sechsten Band des GrundkursPhilosophie von Rafael Hüntelmann angekündigt. Der Band soll Ende des Monats Januar
lieferbar sein. Wie alle Bände der Reihe wird auch in diesem Band mit dem Titel
Natürliche Ethik eine Ethik auf der
Grundlage der aristotelisch-thomistischen Philosophie vorgestellt und in der
Auseinandersetzung mit anderen ethischen Theorien verteidigt.
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