In der klassischen aristotelisch-scholastischen Ethik und in
der Naturrechtsethik kommt die Theorie der doppelten Wirkung überall dort zur
Anwendung, wo eine Handlung zwei Wirkungen hat. Dabei ist die eine Wirkung
beabsichtigt, die andere hingegen nicht, doch die gute und beabsichtigte
Wirkung ist nicht möglich, ohne die sie begleitende negative und nicht
beabsichtigte Wirkung. Gegen diese Theorie werden schon seit langem einige
Argumente vorgetragen, die diese Theorie untergraben sollen. Die bekanntesten
Argumente gegen die Theorie der Doppelwirkung haben ein konsequentialistisches
Moralverständnis zur Voraussetzung, eine Theorie also, nach der allein die
maximal positive Wirkung moralisch relevant ist.