Mittwoch, 24. September 2014

Kausalreihen und Gleichzeitigkeit



Sind Ursache und Wirkung eines Ereignisses gleichzeitig oder nicht? Über diese Frage gibt es spätestens seit David Hume einen philosophischen Streit. Nach Auffassung scholastischer Metaphysiker sind Ursache und Wirkung immer simultan. Hume hingegen vertritt die Auffassung, dass die Ursache früher als die Wirkung ist und daher Ursache und Wirkung getrennt sind. Nach Hume handelt es sich deshalb bei Ursache und Wirkung um zwei Ereignisse. Der Grundgedanke der scholastischen Philosophen besteht darin, dass es keinen Sinn macht anzunehmen, dass es eine Ursache gibt, die keine Wirkung hat oder eine Wirkung ohne Ursache. Das Schneiden einer Orange mit dem Messer ist identisch mit dem geschnitten-werden der Orange mit einem Messer. In anderem Fall würde das Messer gar nichts schneiden und die Orange würde durch nichts geschnitten werden.

Donnerstag, 18. September 2014

Nichts ist ohne Grund



Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in Ihrem Zimmer und lesen im Internet und plötzlich hören Sie ein seltsames Rascheln im Nebenraum, obwohl niemand dort ist. Sie fragen sich: Was ist der Grund dieses Raschelns? Dies ist eine völlig natürliche und selbstverständliche Reaktion. Philosophen haben daraus ein Prinzip gemacht, das als „Satz vom Grund“ bezeichnet wird. Es gibt verschiedene Formulierungen des Prinzips und das Alter dieses Prinzips wird von einigen Philosophen bis zu dem Vorsokratiker Parmenides zurück geführt. Am bekanntesten ist die Formulierung von Leibniz, für den dieses Prinzips nach dem Nichtwiderspruchsprinzips das wichtigste aller Prinzipien ist. In einem seiner Hauptwerke, der Theodizee, formuliert Leibniz das Prinzip mit den Worten: „nichts geschieht, ohne dass es eine Ursache oder wenigstens einen bestimmenden Grund gibt, d. h. etwas, das dazu dienen kann, a priori zu begründen, weshalb etwas eher existiert als nicht existiert und weshalb etwas gerade so als in einer anderen Weise existiert.“ Scholastische Philosophen haben dieses Prinzip auch zur Begründung des Kausalprinzips verwendet, allerdings mit einem anderen Verständnis als Leibniz und der Rationalismus.

Mittwoch, 10. September 2014

Argumente für das scholastische Kausalprinzip



Unter scholastischen Philosophen gibt es einen Disput über die Frage, ob das Kausalprinzip positiv verteidigt werden kann, bzw. ob es einer solchen Verteidigung überhaupt bedarf und wenn ja, wie dieses Prinzip verteidigt werden kann. Dieser Disput betrifft die Frage, ob das Kausalprinzip selbstevident ist, d.h. ob es durch sich selbst einleuchtet und daher einer Begründung weder fähig, noch bedürftig ist.
Nun könnte man natürlich einwenden, dass es durchaus nicht unmittelbar und durch sich selbst einleuchtend ist, dass etwas in Potenz nicht aktual werden kann ohne etwas, das bereits aktual ist. Denn es könnte zumindest im Prinzip möglich sein, dass etwas Potenzielles aktual werden kann, ohne den Eingriff von etwas bereits Aktualem.

Montag, 1. September 2014

Scholastische Kausaltheorie und Quantenmechanik



Scholastiker war im Urlaub, was eine Lücke in den wöchentlichen Blogbeiträgen verursacht hat. Doch heute geht es weiter mit den Einwänden gegen die scholastische Kausaltheorie. Ein neuerer Einwand bezieht sich auf die Quantenmechanik. Von dieser Seite aus werden drei Einwände gegen das Kausalprinzip erhoben.