Der „fünfte
Weg“, den ich persönlich für den überzeugendsten Gottesbeweis halte, setzt die
aristotelisch-thomistische Theorie der Finalkausalität voraus. Während die
beiden ersten Gottesbeweise vor allem auf die effiziente Kausalität Bezug
nehmen, argumentiert der fünfte Gottesweis des hl. Thomas auf der Grundlage der
Ziel- oder Zweckursachen. Die aristotelische Tradition der Philosophie geht
davon aus, dass alle natürlichen Gegenstände, also die Substanzen, eine
inhärente Teleologie besitzen, durch die ihre Tätigkeiten auf ein Ziel oder
einen Zweck gerichtet sind. Wichtig ist hier besonders die Betonung der inhärenten Zielgerichtetheit, denn in
diesem Punkt unterscheidet sich der fünfte Weg zum Erweis der Existenz Gottes
bei Thomas von Aquin deutlich von der Intelligent Design Theorie, die ebenfalls
einen teleologischen Gottesbeweis kennt.