Scholastiker war im Urlaub, was eine Lücke in den
wöchentlichen Blogbeiträgen verursacht hat. Doch heute geht es weiter mit den
Einwänden gegen die scholastische Kausaltheorie.
Ein neuerer Einwand bezieht sich auf die Quantenmechanik. Von dieser Seite aus
werden drei Einwände gegen das Kausalprinzip erhoben.
Zunächst wird behauptet, dass der nicht-deterministische
Charakter der Quantentheorie gegen das Kausalprinzip spricht. Der zweite
Einwand lautet, dass die Bellsche Ungleichung
deutlich macht, dass es Korrelationen gibt, die keine kausale Erklärung haben
und drittens wird von Seiten der Quantentheorie gegen das Kausalprinzip
argumentiert, dass die Quantenfeldtheorie
zeigt, dass Teilchen wahllos oder zufällig in die Existenz treten können und
aufhören können zu existieren.
Ich fasse mich hier kurz, ohne auf alle drei Argumente
ausführlich einzugehen. Zunächst behauptet das Kausalprinzip nicht, dass alles
determiniert ist. Kausalität und Determinismus sind sozusagen zwei verschiedene
Paar Schuhe. Die rationalistische Version des Kausalprinzips, das auf Leibnitz und
sein Prinzip vom zureichenden Grund zurückgeht, kann durchaus im Sinne eines
Determinismus interpretiert werden, nicht aber das aristotelisch-thomistische
(A-T) Prinzip der Kausalität. Denn das A-T Prinzip blickt zurück von der
Wirkung auf die Ursache. Es behauptet, dass jede Wirkung eine Ursache hat,
nicht aber, dass jede Ursache eine Wirkung hat. Die Ursache ist zudem nicht
notwendig mit der Wirkung verbunden. Die Ursache muss die Wirkung nur
verständlich, intelligibel machen. Und diese Bedingung ist auch bei einer
nicht-deterministischen Interpretation der Quantentheorie ausreichend.
Zudem muss auch hier wieder betont werden, was bereits bei
früheren Einwänden gegen die metaphysische Theorie der Kausalität gesagt wurde,
dass nämlich die fehlende Zuschreibung einer Ursache zu einem Phänomen nicht
beinhaltet, dass es keine Ursache gibt, denn die mathematisierte Theorie
erfasst nicht jeden Aspekt des beschriebenen Phänomens, sondern nur die
Aspekte, die sich quantifizieren und mathematisieren lassen. Die
Mathematisierung lässt bereits vom Prinzip her jeden Bezug zu Potenzialität,
Finalität und anderen Begriffen, die wesentlich für das scholastische
Kausalprinzip sind, außer Acht. Und dieses Argument gilt auch in Bezug zu den
beiden anderen Einwänden gegen das A-T Kausalprinzip.
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